Samstag, 3. August 2013

DER KOMPOSTHAUFEN

Wer sich dafür entschieden hat seinen eigenen Kompost zu produzieren macht sich gleich mehrere Vorteile zu Nutze. Es ist nicht nur die Gewissheit über die Qualität des organischen Materials, auch die Entsorgung von Küchen - und Gartenabfällen wird um einiges erleicht. Nicht zuletzt wird auch der Geldbeutel geschont, in dem 1, weniger für die Entsorgung gezahlt werden muss und 2, der Kauf des Endprodukts, dem fertigen Kompost entfällt. Kompost stammt von dem lateinischen " compositus " und bedeutet zusammengesetzt. Im Fall des Komposthaufens bedeutet dies die Zusammensetzung von Küchenabfällen, Gartenabfällen, Kalk,
Mikroorganismen, Wasser, Sauerstoff und Wärme. Die Hauptarbeit hierbei erledigen die Mikroorganismen, die ihre Aufgabe allerdings nur gut erledigen können, wenn bestimmte Voraussetzungen gegeben sind. Dafür ist die Wahl des Standorts wichtig, welcher sich im Halbschatten befinden sollte. Hierbei wird ein zu starkes Austrocknen verhindert, aber ein regelmäßiges Wässern ist dennoch wichtig. Der Wassergehalt sollte bei ca. 25% liegen. Mikroorganismen müssen atmen. Die Zufuhr von Sauerstoff wird durch die einzelnen Schichten, dem trapezförmigen Aufbau, einer begrenzten Haufenhöhe von ca. 1,50m und einem häufigen Umsetzen erzeugt. Durch das " Einpudern " der Schichten mit Kalk wird der pH - Wert, der zwischen 5,5 und 7,5 liegen sollte gesteuert. Wenn das alles eingehalten wurde haben wir eine optimale Wärme erzeugt, die zwischen 20 und 40 Grad liegt und das ist die Temperatur bei der Mikroorganismen am besten arbeiten. Bei der eigentlichen Zersetzung in der sog. Heißrotte erreichen wir dann sogar über 70 Grad. Diese Temperaturen reichen aus, um Krankheitskeime und Unkrautsamen abzutöten.


Aufschichten


Erst das richtige Schichten macht einen guten Kompost aus. Die Schichtung entsteht nach und nach. Es ist klar, dass es gerade am Anfang etwas länger dauert bis sich die ersten Erfolge sehen lassen. Aber von Jahr zu Jahr geht es einfacher und schneller, da sich mit der Zeit mehr Abfälle ansammeln und ein gewisser Rhythmus entsteht.


Schicht 1: eine ca. 30 cm dicke Schicht aus gehächseltem Holz. Somit wird durchsickernde Feuchtigkeit aufgesaugt, was vor Nährstoffauswaschung schützt.

Schicht 2: eine ca. 20 - 30 cm dicke Schicht aus sperrigem Material wie Zweige, Äste, Heckenschnitt usw. Somit wird eine Sauerstoffzufuhr von unten gesichert. Ohne diese Luftpolster kann es zu Fäulnis kommen, was die Qualität des Kompost beeinträchtigt und eine Angriffsfläche für Pilzkrankheiten bietet. Diese werden bei der Ausbringung des Kompost auf die Pflanzen übertragen und der Schaden wird sehr hoch.

Schicht 3: eine ca. 20 - 30 cm dicke Schicht die aus Küchen - und Gartenabfällen besteht. Holzige Gartenabfälle sollten so klein wie möglich gehächselt bzw. geschnitten sein und mit den Küchenabfällen etwas vermischt werden. Zu Küchenabfällen zählen Schalen von Obst/Gemüse/Eier, Knochen, Kaffeefilter und Essensreste außer Fleisch und Fisch.

Schicht P: eine Schicht aus Kalk oder Algenkalk die auch " Puderschicht " genannt wird, weil sie ähnlich dick wie Puderzucker aufgetragen wird. Diese kohlensaure Substanz bindet die Säuren die bei der Zersetzung freigesetzt werden. Ebenso kann Blutmehl, Hornmehl oder Hornspäne zum Kalk gemischt werden. Durch diese Mischung kommt es zu einer rascheren und besseren Zersetzung.

Schicht 4: eine ca. 5 cm dicke Schicht aus Erde. Dadurch wird der Kompost mit Mikroorganismen geimpft und die Zersetzung angeregt.

Wässern: Das Schichtpaket sollte jetzt gewässert werden. Wenn beim Pressen mit der Hand kleine Wassertropfen zwischen den Fingern hervortreten ist die richtige Feuchtigkeit erreicht.

Schicht 5: wie Schicht 3

Schicht 6: wie Schicht 4 usw.














Eine weitere Schichtung erfolgt so lange, bis die Endhöhe von 1,50 m erreicht ist, wobei die letzte Schicht aus Erde besteht. Zur besseren Erwärmung kann der Haufen mit Stroh oder Laub eingehüllt werden. Auch Kletterpflanzen um den Komposthaufen sorgen für einen natürlichen Wärmehaushalt, dazu ist der Komposthaufen etwas versteckt.








Umsetzen


Ein regelmäßiges Umsetzen des Komposthaufens fördert durch die Lüftung die Aktivität der Mikroorganismen. Dadurch werden Krankheitserreger abgetötet und die erforderliche Wärmebildung, die zur Abtötung von Unkrautsamen erforderlich ist kommt zu Stande. Es sollte auf ein gutes Durchmischen geachtet werden, so dass inneres nach außen kommt und umgekehrt. Da beim Umsetzen der Haufen in die Länge gezogen wird, muß bei der Planung genügend Platz ( ca. 2,50 m ) eingerechnet werden. Fertig ist der Kompost, wenn sich der Abfallhaufen in braune, krümlige Erde verwandelt hat, die nach Waldboden riecht.
Wo nicht viel Platz zur Verfügung steht, wird ein selbstgebauter Behälter aus Holz ( siehe oben ) empfohlen. Es kann hier im Behälter gemischt werden. Nur sollten dann alle Seiten Offen sein, damit genügend Luft den Zersetzungsvorgang antreiben kann.


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